23.07.2024
Regionalgruppe Steinburg-Dithmarschen der GdP warnt vor
erneutem Personalabzug in der Polizeidirektion Itzehoe
Der Vorsitzende der Regionalgruppe blickt für die PD Itzehoe besorgt in die Zukunft – das ist leider nichts Neues.
Mit Spannung wird das Ergebnis der landesweiten Arbeitsgruppe „Stellenverteilung“ erwartet. Im Jahre 2013 führte eine solche Arbeitsgruppe zu einer deutlichen Umverteilung von Personal, insbesondere zulasten der Westküste.
Eine ähnlich große Verschiebung von Stellen und damit von Polizeikräften ist diesmal nicht zu erwarten - aber die Sorge ist berechtigt. Die Arbeitsgruppe hat zur Aufgabe, anhand festgelegter Parameter für eine gleichmäßige und bedarfsgerechte Personalverteilung im Lande zu sorgen. Bei ihrem Antrittsbesuch in der PD Itzehoe bestätigte die Landespolizeidirektorin, Frau Dr. Maren Freyher, dass die Verteilung anhand „harter Zahlen und Daten“ erfolgen werde.
Genau dieses Vorgehen beunruhigt, denn ein Kriterium, das die besonderen Herausforderungen ländlicher Regionen mit dünner Personaldecke und langen Anfahrtswegen berücksichtigt, war eben nicht Gegenstand der Betrachtung.
Ein wertschätzender Umgang muss da selbstverständlich sein!
Seit dem „Kahlschlag“ der letzten AG Stellenverteilung stieg die Zahl der Polizeivollzugskräfte innerhalb der Polizeidirektion wieder merklich an, wie in den anderen Direktionen auch. Zeitgleich stieg aber auch die Arbeitsmenge und die erforderliche Spezialisierung in erheblichem Umfang; Aufgaben kamen hinzu und der Aufwand in einzelnen Bereichen wuchs teils erheblich an. So steckte vor 10 Jahren die Auswertung digitaler Spuren noch in den Kinderschuhen.
Eine Landesunterkunft oder eine Abschiebehafteinrichtung in Glückstadt gab es nicht. Die Bewältigung größerer Einsatzlagen wie z.B. das Klimacamp oder großangelegte Durchsuchungen mit einer Vielzahl zu durchsuchender Objekte gehörten nicht zum regelmäßigen Einsatzgeschehen innerhalb der PD Itzehoe. Auch der lokalen Jugendkriminalität konnte mit geringerem personellem Aufwand begegnet werden.
Eine Wiedereinrichtung der Polizeistation in Wacken ist beschlossen, die Suche nach den Räumlichkeiten läuft. Aus Sicht der GdP ergibt diese Entscheidung nur dann einen strategischen Sinn, wenn auch dafür das notwendige Personal vorhanden ist!
Ebenso wenig passt der Stellenabbau im Bereich Tarif in diese Zeit. Mit dem Tarifpersonal werden Aufgaben abgedeckt, die für eine moderne Polizeiarbeit unabdingbar sind. Werden hier Stellen abgebaut, bleiben diese Aufgaben unerledigt oder müssen von Vollzugsbeamten
ausgeführt werden. Das kostet Zeit, die dann an anderer Stelle fehlt.
Auch und gerade in den unteren Tariflohngruppen wird wichtige Arbeit erledigt, die bei den Beamten dann Freiräume für Ermittlungsarbeit schafft. Ein wertschätzender Umgang muss da selbstverständlich sein! Eine weitere Arbeitsverdichtung durch Stellenreduzierung in den Geschäftszimmern oder das Abspeisen mit befristeten Verträgen wie bei der Begleitung von Großraum- und Schwertransporten ist keine Wertschätzung wichtiger Arbeit!
Der Regionalgruppenvorstand Steinburg-Dithmarschen