29.12.2024
„Polizeihilfsfonds in großer Sorge“ - Immer mehr Angriffe auf Einsatzkräfte von Polizei
KIEL. Es ist ein erschreckender Trend, aber offenbar traurige Realität: Die Zahl der Widerstände oder tätlichen Angriffe auf Einsatzkräfte ist in diesem Jahr mit Stichtag 31. Oktober prozentual gestiegen. Und das nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sogar „im unteren zweistelligen Bereich“.
Der Polizeihilfsfonds (HUPF) reagiert auf die LKA-Meldung zum Jahreswechsel mit Kopfschütteln. „Das sind echte Schreckensmeldungen, auch wenn sie in inzwischen fast nicht mehr überraschen. Genau deshalb werden wir als Polizeihilfsfonds nicht müde, diese schlimme Entwicklung zu Lasten auch der Polizistinnen und Polizisten in Schleswig-Holstein immer wieder vor Augen zu führen und zu beklagen“, so der Vorsitzende Andreas Breitner in einer Pressemitteilung. Insbesondere die vielen verletzten Beamtinnen und Beamten als Repräsentanten des Staates machen dem Polizeihilfsfonds große Sorgen. Die Polizeiliche Kriminalstatistik weist laut NDR für 2023 für den Norden unter den Einsatzkräften insgesamt mehr als 3.700 Opfer aus, 200 mehr als 2022. Bei den mit Abstand meisten Opfern handele es sich demnach im vergangenen Jahr um Polizisten.
Die offensichtliche Abnahme an Respekt und Anerkennung für Einsatz- und Rettungskräfte in der Gesellschaft sei ein Armutszeugnis für den demokratischen Rechtsstaat, stellt Andreas Breitner fest. Der bedrohlichen Entwicklung müsse begegnet werden. Physische wie psychische Aggressionen gegenüber Beamtinnen und Beamten im Streifen- und Einsatzdienst dürften nicht verharmlost werden, machte der ehemalige schleswig-holsteinische Innenminister deutlich. Die häufigsten Delikte sind Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und tätliche Angriffe, gefolgt von Bedrohungen. Täglich erlebten in Deutschland fast 300 Polizisten und Polizistinnen Gewalt. „Die Polizistinnen und Polizisten brauchen nicht nur in Krisen den Beifall, sondern vor allem im dienstlichen Alltag den vollen Rückhalt und die Wertschätzung der Gesellschaft. Schließlich sind sie es, die an 24 Stunden, 7 Tagen die Woche und 365 Tage im Jahr für uns da sind“, so Andreas Breitner.
Der Polizeihilfsfonds stehe an der Seite der Polizeibeamtinnen und -beamten, die als Repräsentanten des Staates im Dienst körperlich wie seelisch zu Schaden kommen. „Wir werden auch im neuen Jahr verletzte Polizistinnen und Polizisten als Anteilnahme und Zeichen der Solidarität mit Zuwendungen bedenken, die ihnen helfen sollen, das Erlebte zu verarbeiten“, so der Vorsitzende des Polizeihilfsfonds. Anfang des neuen Jahres erwarte man die genauen Zahlen des Innenministeriums für das gesamte Jahr 2024. Thomas Gründemann
Weitere Informationen zum Polizeihilfsfonds unter: https://hupf-sh.de/
V.i.S.d.P. Hilfs- und Unterstützungsfonds, Thomas Gründemann, Telefon: 0171 530 1227