01.01.2025
Gewerkschaft der Polizei Sachsen verurteilt Angriffe auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Sachsen zeigt sich tief besorgt über die Ereignisse der vergangenen Silvesternacht, in der es erneut zu zahlreichen Angriffen auf Einsatzkräfte und zum Einsatz illegaler Pyrotechnik kam.
„Die alarmierende Entwicklung der Angriffe auf Einsatzkräfte stellt für mich sowie meine Kolleginnen und Kollegen eine beunruhigende Entwicklung dar. Insbesondere die jährlich stattfindende Verrohung an Silvester ist kaum zu ertragen.“, so Jan Krumlovsky, Landesvorsitzender der GdP Sachsen.
Ein weiteres ernstes Problem stellt der Umgang mit nicht zugelassener Pyrotechnik dar. Der Einsatz von selbstgebauten Sprengsätzen und illegalen Kugelbomben führte zu schweren Verletzungen und erheblichen Sachschäden. In Sachsen verloren zwei Menschen durch den unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern ihr Leben. In Berlin wurden durch solche illegalen Feuerwerkskörper Häuserfassaden beschädigt und Wohnungen unbewohnbar gemacht.
Auch Jochen Kopelke, Bundesvorsitzender der GdP, äußerte sich hierzu: “Ich ertrage dieses Macho-Verhalten auf den Straßen und in den sozialen Medien nicht mehr.” Er betonte die Notwendigkeit schneller und spürbarer Konsequenzen für die Täter, insbesondere in Bezug auf die linksextremistische Szene.
Die GdP Sachsen sieht jedoch nicht nur Handlungsbedarf bei der Strafverfolgung, sondern auch bei der Ursachenforschung. Angriffe auf Polizei und Rettungskräfte sowie die zunehmende Gewaltbereitschaft bestimmter Gruppen sind möglicherweise Symptome einer tieferliegenden Entfremdung zwischen Teilen der Gesellschaft und dem Staat. Der seit Jahren im Sachsenmonitor festgestellte sinkende Rückhalt der Polizei in der Bevölkerung gibt Anlass zur Sorge.
"Wer Menschen angreift, die täglich für unsere Sicherheit und Gesundheit einstehen, greift die Grundwerte unserer Gesellschaft an. Gewalt darf niemals ein Mittel sein, um Frustration oder Aggression auszuleben."Jan Krumlovsky
Forderung nach einem Forschungsprojekt
Die GdP schlägt deshalb die Einrichtung eines interdisziplinären Forschungsprojekts vor, um die Ursachen dieser Entfremdung systematisch zu untersuchen. Ziel muss es sein, die gesellschaftlichen Mechanismen zu verstehen, die zu solchen Taten führen, und darauf aufbauend präventive Maßnahmen zu entwickeln. „Ohne ein umfassendes Verständnis dieser Entwicklungen können wir das Vertrauen zwischen Bevölkerung und Polizei nicht nachhaltig stärken“, so der GdP Landesvorsitzende Krumlovsky weiter.
Die GdP Sachsen fordert zudem:
• Konsequente Strafverfolgung: Täter, die Einsatzkräfte angreifen oder illegale Pyrotechnik verwenden, müssen mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden.
• Präventive Maßnahmen: Es bedarf verstärkter Kontrollen und Aufklärungskampagnen, um den Einsatz illegaler Pyrotechnik zu verhindern.
• Gesellschaftliches Umdenken: Ein respektvoller Umgang mit Einsatzkräften muss wieder zur Selbstverständlichkeit werden.
Unser Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen, die unter schwierigsten Bedingungen ihren Dienst geleistet haben. Wir denken an die verletzten Einsatzkräfte und wünschen ihnen eine schnelle und vollständige Genesung.
Die GdP Sachsen appelliert an die Bevölkerung, die Arbeit von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten zu respektieren und zu unterstützen, um gemeinsam für mehr Sicherheit im Freistaat zu sorgen. Gleichermaßen muss die Politik dafür Sorge tragen, die Herausforderungen nachhaltig anzugehen, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.