
11.03.2025
Kriminalstatistik: Landesregierung ist gefordert
Düsseldorf. Die heute von Innenminister Herbert Reul (CDU) vorgestellte NRW-Kriminalstatistik 2024 lässt sich aus Sicht der Gewerkschaft der Polizei (GdP) nicht damit schönreden, dass die Zahl der festgestellten Straftaten landesweit um 1 % gesunken ist. „Die Zahlen verharren auf einem hohen Niveau“, stellt Ernst Herget fest, im GdP-Landesvorstand zuständig für Kriminalitäts-angelegenheiten. Er gibt zu bedenken, dass die Statistik ohne die Cannabis-Teillegalisierung noch anders aussehen würde.
Für die GdP ist klar: „Die Polizei steht weiter vor enormen Herausforderungen!“ Anstiege bei Körperverletzung, Einbruch und Cybercrime sieht die Gewerkschaft mit großer Sorge. „Ebenso ist die Bekämpfung der Messerkriminalität dringlich – und eine Riesenaufgabe“, warnt Herget. Ganz bitter ist die große Zahl der Angriffe auf Polizistinnen und Polizisten im Dienst.
Nach den Impulsen der Vorgängerregierung beschränkt sich Schwarz-Grün bei der Inneren Sicherheit im Wesentlichen auf ein „Weiter so“. Die neuerliche Anhebung der Einstellungszahl bei der Polizei ist anzuerkennen – jenseits davon ist aber wenig geschehen. „Die Zahlen der Kriminalstatistik zeigen, dass das zu wenig ist“, mahnt Herget. Polizistinnen und Polizisten leisten hervorragende Arbeit. Davon zeugt die einmal mehr hohe Aufklärungsquote von 53,5 %. „Allein darauf darf sich die Politik aber nicht verlassen“, fordert Herget.
Dringende Investitionen bei der Polizei dürften unter der aktuellen Haushaltslage nicht leiden. Das gelte z. B. bei Anschaffungen für Digitalisierung und KI, aber gerade auch bei Schutzausstattungen wie weitere Taser. Damit weniger junge Kolleginnen und Kollegen ihre Ausbildung abbrechen und mehr Verstärkung in den Behörden ankommt, muss mehr Geld für die Ausbildung bereitstehen. Und bei der Kripo tue Entlastung Not: „Die Kolleginnen und Kollegen dort ächzen unter überbordender Bürokratie“, berichtet Herget.