Am heutigen landesweiten Warnstreiktag in Düsseldorf drängen Tausende Beschäftigte auf ein akzeptables Angebot. Aufgerufen hatten unter anderem die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft NRW sowie die Gewerkschaft der Polizei NRW. Im Rahmen der Tarifverhandlungen der Länder stellten die Beschäftigten klar: Zwei Jahre steigende Preise für Nahrungsmittel, Energie und Wohnen – das Leben wird auch für Landesbeschäftigte immer teurer. Den Arbeitgebern von der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und damit auch der Regierung von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) ist das egal. In der aktuellen Tarifauseinandersetzung haben sie zwei Verhandlungsrunden verstreichen lassen, ohne überhaupt ein Angebot vorzulegen. Dagegen senden die Gewerkschaften heute ein deutliches Signal.
Für GEW und GdP steht fest: Die Regierung von Hendrik Wüst riskiert die
Zukunftsfähigkeit der Landesverwaltung. Weil schon lange keine
wettbewerbsfähigen Löhne und Gehälter mehr gezahlt werden, werden
Fachkräftemangel und Arbeitsdruck immer größer. Die Attraktivität des
Öffentlichen Dienstes muss deutlich gesteigert werden.
„Arbeitgeber gebt die Blockadehaltung endlich auf!“, so die Vorsitzende
der Bildungsgewerkschaft GEW NRW, Ayla Çelik. „Tausende Beschäftigte gehen
auf die Straße, weil sie für ein angemessenes Angebot kämpfen, aber auch
weil sie sich um die Zukunftsfähigkeit des Öffentlichen Dienstes sorgen.
Ein angemessenes Angebot muss her, damit Wertschätzung nicht eine leere
Floskel bleibt. Allein an Schulen in NRW fehlen knapp 7.000 Lehrer*innen;
der Öffentliche Dienst leidet insgesamt unter Personalmangel! Jetzt muss
gehandelt werden,“ appelliert Çelik.
„Der Umgang mit Beschäftigten, die treu und redlich ihre Arbeit und ihren
Dienst gegenüber dem Staat versehen, ist zutiefst respektlos“, klagt
GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens. Er verweist darauf, dass im
Tarifbereich der Polizei NRW mittlerweile mehr als jede zehnte Stelle
unbesetzt ist, unterm Strich mehr als 1.000 Stellen. „Wann wacht diese
Landesregierung endlich auf? Für den öffentlichen Dienst ist es eine
Minute vor zwölf“, drängt Mertens.
GEW und GdP fordern die NRW-Landesregierung auf, ihren Einfluss des
bevölkerungsreichsten Bundeslandes geltend zu machen, damit die TdL zur
dritten Verhandlungsrunde am 7. und 8. Dezember in Potsdam ein
wegweisendes und annehmbares Angebot vorlegt.