
12.03.2025
Kriminalstatistik 2024: Polizei in Niedersachsen weiter stark gefordert
Angesichts des heute vorgestellten Rückgangs der registrierten Straftaten in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2024 warnt die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Niedersachsen davor, die anhaltend hohe Belastung der Polizeikräfte zu übersehen.
„Der Rückgang der Kriminalität insgesamt sowie die steigende Aufklärungsquote sind Belege für die gute Arbeit der Polizei. Gleichzeitig dürfen diese Zahlen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Belastung unserer Kolleginnen und Kollegen weiterhin enorm hoch ist“, erklärt der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Sebastian Timke.
Neben der guten Polizeiarbeit ist ein wesentlicher Faktor für den Rückgang, insbesondere der Rauschgiftdelikte, die Teil-Legalisierung von Cannabis. „Die gesetzliche Änderung hat zwar zu einem massiven Rückgang der Fallzahlen im Hellfeld in diesem Bereich geführt, es ist aber davon auszugehen, dass viele Delikte im Bereich des illegalen Handels nun im Dunkelfeld verschwunden sind. Hier erschwert das neue Gesetz die Polizeiarbeit. Zudem ist der polizeiliche Kontrollaufwand, unter anderem im Bereich der Verkehrssicherheit, deutlich gestiegen“, so Timke weiter.
Als besorgniserregend wertet die GdP Niedersachsen den Anstieg der Gewaltkriminalität. „Sorgen bereiten uns als GdP auch der sinkende Respekt vor Einsatzkräften. Wenn diese bei ihrer Arbeit attackiert werden, ist das absolut inakzeptabel“, betont Timke. Auch Maßnahmen wie Messerverbotszonen können nur dann wirksam werden, wenn es ausreichend Personal bei der Polizei gibt, die diese auch umsetzen können.
Um die hohe Einsatzfähigkeit der Polizei langfristig zu sichern und die gute Aufklärungsarbeit aufrecht zu erhalten, fordert die GdP Niedersachsen eine bessere Personalausstattung, zeitgemäße Ausrüstung und attraktive Arbeitsbedingungen. „Ohne eine wettbewerbsfähige Bezahlung, eine gute und moderne Ausstattung sowie Ausrüstung wird es zunehmend schwieriger, qualifizierte Kräfte für den Polizeidienst zu gewinnen“, warnt Timke.