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30.03.2025

3. Fachtag Gleichstellung

Sexuelle Belästigung und sexualisierte Gewalt am Arbeitsplatz – Was tun?

Am 17. Oktober 2024 kamen an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege Mecklenburg-Vorpommern über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der gesamten Landesverwaltung, darunter Gleichstellungsbeauftragte, Führungskräfte und Personalverantwortliche, im Festsaal zusammen, um sich mit diesem brisanten Thema auseinanderzusetzen. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit dem Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz MV organisiert.

Die Tagung beleuchtete die weitreichenden Folgen sexueller Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz, von der psychischen und physischen Belastung der Betroffenen bis hin zu negativen Auswirkungen auf das Betriebsklima. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Prävention sowie der professionellen Unterstützung Betroffener. Führungskräfte und Gleichstellungsbeauftragte spielen dabei eine Schlüsselrolle, insbesondere im Kontext des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG).

Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz MV, Jacqueline Bernhardt, eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort und betonte die Bedeutung eines gemeinsamen Engagements gegen sexuelle Belästigung.

Das Programm umfasste hochkarätige Beiträge, darunter:

Prof. Dr. Sylvia Stracke und Melissa Friedericke Meisner von der Universitätsmedizin Greifswald, die über sexualisierte Diskriminierung und Gewalt in ihrem Arbeitskontext berichteten.

Stephan Bockting, Polizeioberrat aus Nordrhein-Westfalen, sprach in einem Online-Vortrag über typische Herausforderungen im Umgang mit sexualisierter Gewalt.

Eine Podiumsdiskussion mit Expertinnen und Experten bot Einblicke in praktische Lösungsansätze und strategische Maßnahmen.

Am Nachmittag wurde im Rahmen eines “World-Cafés” ein intensiver Austausch zwischen Theorie und Praxis ermöglicht. Teilnehmende konnten ihre Erfahrungen teilen und konkrete Handlungsansätze entwickeln.

Eine begleitende Plakatausstellung des Bündnis Gemeinsam gegen Sexismus informierte über Sexismus und sexuelle Belästigung in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen und unterstrich die Vielschichtigkeit des Themas.

Mit einem Schlusswort von Wenke Brüdgam, der Landesbeauftragten für Frauen und Gleichstellung, endete der Fachtag. Sie betonte die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit dem Thema, um nachhaltige Veränderungen in Arbeitskulturen zu erreichen.

Der 3. Fachtag Gleichstellung hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig der offene Dialog und gezielte Maßnahmen gegen sexuelle Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz sind. Die Veranstaltung setzte ein starkes Zeichen für Solidarität und Prävention und gab den Teilnehmenden wertvolle Impulse für ihre Arbeit.

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Herbstseminar der Gleichstellungsbeauftragten und Personalrätinnen der Polizei: Achtsamkeit, Vernetzung und Unterstützung im Fokus

In der Woche nach dem 3. Fachtag Gleichstellung fand das Herbstseminar der Gleichstellungsbeauftragten und Personalrätinnen der Polizei im Kurhaus am Inselsee in Güstrow statt. Die Veranstaltung bot nicht nur Raum für den Austausch über zentrale Themen wie Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Umgang mit Diskriminierung und sexueller Belästigung am Arbeitsplatz, sondern auch für den wichtigen Dialog über den Umgang mit Belastungssituationen im Arbeitsalltag. Darüber hinaus wurde ein Schwerpunkt auf die gegenseitige Unterstützung und Vernetzung zwischen Gleichstellungsbeauftragten und Personalrätinnen gelegt.

Ein zentraler Aspekt des Seminars war die Zusammenarbeit zwischen Gleichstellungsbeauftragten und Personalräten, um Diskriminierung abzubauen, Sexismus entgegenzutreten und eine gerechtere Arbeitskultur zu fördern. Personalräte sind aufgefordert, Gleichstellungsbeauftragte aktiv zu unterstützen, ihre Anliegen zu vertreten und sie bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben zu entlasten. Ein Schwerpunkt lag auf der gegenseitigen Unterstützung und Vernetzung beider Gruppen, die sich gemeinsam für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen einsetzen. Nur durch enge Zusammenarbeit unter Berücksichtigung gesetzlicher Vorgaben können nachhaltige Verbesserungen erzielt und die Rechte aller Beschäftigten effektiv geschützt werden.

Resilienz und Ressourcenmanagement spielten eine besondere Rolle im Seminar. Gleichstellungsbeauftragte stehen vor einem enormen Arbeitsaufwand, der oft durch eine unzureichende Freistellung erschwert wird. Um diesem Druck standzuhalten, ist Resilienz eine unverzichtbare Kompetenz. Die Teilnehmerinnen des Seminars beschäftigten sich intensiv mit Möglichkeiten, die eigene Achtsamkeit und Widerstandsfähigkeit zu stärken. So wurde ein Raum geschaffen, in dem sich die Frauen auf ihre eigenen Bedürfnisse besinnen und neue Energie für ihre wichtige Arbeit schöpfen konnten.

Ein weiterer Pluspunkt des Seminars war die Möglichkeit, Kinder mitzubringen, die während der Veranstaltung professionell betreut wurden. Die finanzielle Absicherung der Kinderbetreuung wurde durch die Frauengruppe der Gewerkschaft der Polizei MV bezuschusst, diesmal mit der Unterstützung aus der Schirmherrschaft für die Frauengruppenarbeit durch die Landtagspräsidentin Birgit Hesse. Dieser Aspekt zeigte, wie wichtig es ist, Hürden abzubauen, um Frauen eine uneingeschränkte Teilnahme an solchen Weiterbildungsangeboten zu ermöglichen.

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Ein herzlicher Dank geht an alle Teilnehmerinnen für ihr Engagement, ihre Ideen und ihre Entschlossenheit, weiter für Verbesserungen einzutreten. Die Vernetzung, gegenseitige Stärkung und das Bewusstsein für die eigenen Grenzen sind wichtige Meilensteine auf diesem Weg.

Die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten bleibt eine unverzichtbare Säule für eine gerechte und inklusive Arbeitskultur. Mit einer starken Rückendeckung, gelebter Schwesterlichkeit und der Unterstützung durch Personalräte wird es gelingen, weiterhin positive Veränderungen zu bewirken. Dieses Seminar hat gezeigt: Zusammenhalt und gegenseitige Wertschätzung sind der Schlüssel zu einer besseren Zukunft.

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