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Amt für Raumordnung und Landesplanung Vorpommern

27.01.2025

Entscheidung der Landesregierung zur Zukunft der Fachhochschule in Schwerin.

Innenpolitik

Ist dies ein Rückschlag für Vorpommern?

Die Entscheidung der Landesregierung zur Zukunft der Fachhochschule in Schwerin – Ein Rückschlag für Vorpommern?

Die Entscheidung der Landesregierung, eine neue Außenstelle der Fachhochschule nicht in Vorpommern, sondern in Schwerin anzusiedeln, wirft Fragen auf und sorgt für Unmut in der betroffenen Region.

Während die Landesregierung möglicherweise wirtschaftliche und infrastrukturelle Überlegungen anstellt, bleibt unberücksichtigt, welche Auswirkungen diese Entscheidung auf die Entwicklung Vorpommerns haben könnte.

Vorpommern ist eine Region, die seit Jahren mit demografischen Herausforderungen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Die Abwanderung junger Menschen in größere Städte ist ein bekanntes Phänomen, das nicht nur die lokale Wirtschaft schwächt, sondern auch das soziale Gefüge belastet. Eine Fachhochschule vor Ort hätte nicht nur Bildungschancen geboten, sondern auch als Magnet für junge Menschen fungiert, die sich eine Zukunft in ihrer Heimat aufbauen möchten. Stattdessen wird nun eine wertvolle Chance vergeben.

Die Ansiedlung einer Außenstelle der Fachhochschule in Schwerin mag aus Sicht der Landesregierung sinnvoll erscheinen – schließlich ist die Landeshauptstadt besser angebunden und bietet möglicherweise mehr Infrastruktur. Doch dieser Ansatz verkennt die Notwendigkeit einer ausgewogenen regionalen Entwicklung. Indem man Bildungseinrichtungen in bereits prosperierenden Städten konzentriert, verstärkt man den Trend der Urbanisierung und lässt ländliche Regionen weiter ins Abseits geraten.

Zudem stellt sich die Frage nach der Chancengleichheit. Warum sollten junge Menschen aus Vorpommern gezwungen sein, für eine hochwertige  Aus- und Fortbildung in andere Städte zu ziehen? Dies führt nicht nur zu zusätzlichen finanziellen Belastungen durch Umzug und Lebenshaltungskosten, sondern auch zu einem Verlust an Identität und Bindung zur Heimatregion.

Die Entscheidung der Landesregierung könnte langfristig negative Folgen für Vorpommern haben. Ohne Bildungsangebote vor Ort wird es zunehmend schwieriger, qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten. Unternehmen könnten sich gegen einen Standort in Vorpommern entscheiden, wenn sie keine ausreichende Zahl an gut ausgebildeten Fachkräften finden können.

Es ist an der Zeit, dass die Landesregierung ihre Prioritäten überdenkt und erkennt, dass eine gleichmäßige Verteilung von Bildungseinrichtungen entscheidend für die Stärkung aller Regionen ist. Vorpommern verdient eine faire Chance auf Entwicklung und Wachstum – nicht nur als Randgebiet des Landes.