30.04.2024
Gewerkschaftspolitischer Thementag der GdP Hessen am 26. April in Frankfurt am Main
Pressemitteilung
Die GdP - Hessen ist unermüdlich auf dem Weg, Missstände zu benennen und in den öffentlichen Fokus zu stellen. Dies gilt auch, oder gerade beim Thema Gewalt gegen Polizeibeschäftigte! Aus diesem Grund nahm das Thema „Gewalt“ auch einen großen Teil des gewerkschaftspolitischen Thementages der GdP Hessen in Frankfurt ein.
Den Hauptteil bildete die Podiumsdiskussion mit den innenpolitischen
Sprechern der im Landtag vertretenen demokratischen Parteien. 70
interessierte Kolleginnen und Kollegen aus der hessischen GdP – Familie
hatten sich an diesem Freitag in den repräsentativen Räumen im Haus am Dom
eingefunden.
Jens Mohrherr berichtete beispielsweise von den Zahlen der polizeilichen
Kriminalstatistik, die einen signifikanten Anstieg der Angriffe auf
Polizeibeschäftigte belegen. Karsten Bech berichtete als Vorsitzender der
Polizeistiftung. Diese tritt immer dann in Erscheinung, wenn
Polizeibeschäftigten im Dienst sehr Einschneidendes widerfahren ist. Die
Polizeistiftung hilft beispielweise nach traumatischen Erlebnissen oder
schweren dienstlich begründeten Schädigungen. Sie unterstützt
Polizeibeschäftigte unter anderem mit Sonderurlauben zur Regeneration oder
mit der Übernahme von Therapiekosten.
Lisa Gnadl von der SPD, Moritz Promny von der FDP und Alexander Bauer von
der CDU stellten sich dem Podium. Vanessa Gronemann von den „Grünen“ ließ
sich Minuten vor Beginn der Veranstaltung durch eine Mitarbeiterin
entschuldigen. Dies erschien vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr
befremdlich, denn die Terminierung war lange vereinbart! Die
Diskussionsrunde teilte sich rasch in zwei Lager auf. Auf der einen Seite
die amtierende Regierungskoalition bestehend aus Lisa Gnadl und Alexander
Bauer und auf der anderen Seite die Opposition, hier als
„Alleinunterhalter“ Moritz Promny von der FDP. Man merkte direkt zu Beginn
der Podiumsdiskussion die veränderten, politischen Verhältnisse in Hessen.
Natürlich wurden alle Knackpunkte der GdP mit den Sprechern angeteasert.
Allen voran beim Thema „Gewalt gegen Polizeibeschäftigte“ herrschte noch
große Einigkeit. Die Einigkeit der beiden Lager schwand zunehmend bei den
Themen „Nachwuchs“ und Fachkräfteoffensive für Tarifbeschäftigte. Hier
waren die Sichtweisen doch teils erheblich voneinander abweichend. Die
Einigkeit, beziehungsweise Uneinigkeit stellte sich beim Thema
Polizeizulage und deren Ruhegehaltsfähigkeit ebenfalls auffallend dar.
Hier stand Lisa Gnadl ein Stück weit mehr im Fokus der Runde, da ihre
ehemalige SPD-Landeschefin immer vollmundig die Wiederherstellung der
Ruhegehaltsfähigkeit versprochen hatte, sobald ihre Partei wieder in der
Verantwortung ist. Auf Bundesebene hat Nancy Faeser ihr Versprechen
umgesetzt. Auf Landesebene hakt es wieder einmal. Eine Erhöhung auf 160 €
bei der Polizeizulage steht im Koalitionsvertrag, wann sie kommen wird,
steht noch nicht fest. Es ist nach Jahren des Stillstands zumindest ein
Anfang. Neben den Studienbedingungen war das große Thema natürlich auch
die verfassungswidrige Besoldung. Hier warten viele, viele Landesbeamte
auf mögliche Lösungen der Landesregierung. Das Urteil aus Karlsruhe steht
noch aus und wird wohl auch noch länger auf sich warten lassen. Es wurde
eine muntere Podiumsdiskussion, bei der Moritz Promny von der FDP den
meisten Szenenapplaus bekam, da er aus der Position der „Nicht-
Verantwortlichkeit“ am leichtesten agieren konnte. Lisa Gnadl und
Alexander Bauer blieben die ein oder andere Antwort schuldig. Beim Thema
Beihilfe hagelte es Kritik aufgrund der nunmehr nicht mehr hinnehmbaren
Bearbeitungszeiten von 2 Monaten oder mehr! Es sind nicht die
Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter in der Beihilfestelle, die für „die
zinslosen Darlehen“ der Beihilfeberechtigten verantwortlich sind, sagt GdP
Chef Mohrherr. Die politisch Verantwortlichen müssen dringend mehr
Personal einstellen, um der Flut der Anträge „Herr zu werden!“
Der GdP-Vorsitzende rundete die ganze Veranstaltung mit seinem Schlusswort
ab. Alle Gäste hatten einen unterhaltsamen Thementag und verließen mit
einer Fülle neuer Informationen die Mainmetropole. Und: Viele wollen am 4.
Mai bei der Demo in Frankfurt mit auf die Straße gehen!
Bildergalerie von der Veranstaltung am 26. April 2024