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© Foto: AdobeStock #332219100 | Wolfilser
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19.02.2025

GdP: JETZT handeln,
bevor es zu spät ist!

Beamtenpolitik

Circa 4.000 Kündigungen bei Bundespolizei und Zoll in vier Jahren

Schon lange mahnen wir die hohen Kündigungsraten in der Bundespolizei und beim Zoll an und warnen davor, dass die Behörden ihre Attraktivität als Arbeitgeber verlieren.
Nun wurde das Problem ganz aktuell durch neue offizielle Zahlen belegt: Zwischen 2020 und 2024 reichten rund 2.900 Beschäftigte einen Antrag auf Entlassung bei der Bundespolizei ein. Knapp 1.000 waren es beim Zoll.

Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine schriftliche Frage des FDP-Abgeordneten Konstantin Kuhle hervor. Bei Bundespolizei und Zoll gab es dabei die meisten Kündigungen von allen Bundesbehörden – und zwar mit Abstand! Zum Vergleich: Auf Platz drei folgt die Hochschule des Bundes mit gerade mal 83 Kündigungen in den vier Jahren 2020 bis 2024.

Vor allem junge Beschäftigte, viele von ihnen noch Anwärterinnen und Anwärter, quittieren den Dienst. Dazu kommt: Immer weniger von ihnen entscheiden sich überhaupt für eine Laufbahn bei der Bundespolizei. Die Bewerbungen sinken seit Jahren kontinuierlich. In Summe entsteht so ein massives Nachwuchsproblem.

Vorschläge für Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität haben wir als GdP bereits viele gemacht. Dazu zählen aus unserer Sicht unter anderem:

  • Bessere Arbeitsbedingungen 

    wie zum Beispiel moderne Ausstattung, flächendeckendes Wlan, Liegenschaften bzw. Dienststellen, die auf der Höhe der Zeit sind…

  • Bessere Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf 

    wie zum Beispiel durch eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit, feste Standzeiten, eine heimatnahe Verwendung, eine Kaufkraftzulage für Hochpreisregionen, regionale Einstellungen…

  • Bessere Aufstiegsmöglichkeiten

    wie zum Beispiel durch transparente Beurteilungsrichtlinien, durch mehr Möglichkeiten zur Fernlehre, durch Ausschöpfung aller Aufstiegsmöglichkeiten…

  • Mehr Wertschätzung 

    wie zum Beispiel durch öffentliche Rückendeckung der Politik und des Dienstherrn, durch Hinterlegung der benötigten finanziellen Mittel im Haushalt, durch die richtigen Rahmenbedingungen, um die gesetzlich übertragenen Aufgaben auch rechtssicher erfüllen zu können…

Es ist jetzt an der Zeit, die Weichen richtig zu stellen, damit die Bundespolizei und der Zoll auch in Zukunft die starken Säulen der inneren Sicherheit in diesem Land bleiben und damit sie weiterhin ihrem gesetzlichen Auftrag nachkommen können – geschweige denn den ganzen zusätzlichen Aufgaben, die regelmäßig gefordert werden. Das ist Aufgabe der politischen Führung dieses Landes. Oder um mit einer bekannten Redewendung zu enden: Wer die Musik bestellt, muss sie auch bezahlen!