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© Bild: linkedin.com/pulse/paranoia-stalking-mental-disorder-associated-obsessed-gayane
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16.12.2024

IDeenloser ID-Schutz
Oder: Wie der Zoll sich mal wieder selbst im Wege steht

Bei der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität, mafiöser Strukturen und Clankriminalität zeigt sich die Bundeszollverwaltung immer gerne vorne mit dabei. Immer innovativ und gleichauf mit allen anderen Kriminalitätsbekämpfungsbehörden. Zumindest nach außen.

Nach innen zeichnet sich das Bild einer veralteten Verwaltung, die nicht ohne Grund gerade auf dem Prüfstand steht. Eine Verwaltung, die sich selbst im Wege steht und das zu Lasten der Sicherheit der Kolleginnen und Kollegen, die jeden Tag aufs Neue ihren Kopf für die großen Versprechungen alter und neuer Minister oder Präsident*innen hinhalten.

So ist es aktuell unmöglich die Kolleginnen und Kollegen der Hauptzollämter mit simplen Identitätschutzhauben auszustatten. Aufgrund der geltenden Verfügungslage können diese nur direkt beim ZKA bestellt werden und dies nur dann, wenn eine ausführliche Begründung vorliegt, warum nun ausgerechnet dieser Kollege für diese Aufgabe eine solche Haube benötigt. Das artet darin aus, dass Kolleginnen und Kollegen, die an ad hoc Maßnahmen teilnehmen, aber leider bisher nicht zum privilegierten Personenkreis der Haubeninhaber gehören, dumm aus der Wäsche schauen, wenn plötzlich ohne große Ankündigung und Vorlauf ID Schutz angeordnet wird. 
Hinzu kommt, dass die Masken momentan einfach nicht lieferbar sind. Zumindest nicht für den Zoll. Im freien Handel sind identische Masken mit Zoll Aufdruck weiterhin verfügbar, dürfen aber nach neuster Verfügungslage vom 16. Dezember nicht einmal auf eigene Kosten beschafft werden. 

„Es ist schon an Fragwürdigkeit kaum noch zu überbieten, dass jemand nur dann eine ID-Schutzhaube ausgehändigt bekommt, wenn man dies vorher früh genug angekündigt, beantragt und entsprechend begründet hat.“ so Matthias Seidensticker, Mitglied im geschäftsführenden Vorstand der GdP Zoll. „Wenn man zufällig beim falschen HZA ist, gibt’s eine hygienisch äußerst fragwürdige Poollösung, so dass die Kolleginnen und Kollegen zum letzten Strohhalm greifen und sich die Masken im freien Handel entgegen aller Verfügungslagen selbst kaufen. Super Lösung… für die Verwaltung.“
Wir fordern, dass alle Kolleginnen und Kollegen der operativen Einheiten der SG C und E, sowie des Zollfahndungsdienstes sofort bei Dienstantritt eine entsprechende Ausstattung erhalten. Bundesweit und ohne Diskussionen. 

„Ebenfalls fordern wir eine bundeseinheitliche Regelung hinsichtlich der Einrichtung von Auskunftssperren für Einwohnermeldedaten und Kraftfahrzeuge für alle Kolleginnen und Kollegen, die in operativen Bereichen tätig sind.“ so Seidensticker weiter. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass Hinz und Kunz die persönlichen Daten von Kolleginnen und abfragen kann, nur weil die Verwaltung nicht in der Lage ist entsprechend der jeweiligen Landesgesetzte Sperren einzurichten.“

Dass es möglich ist beweisen bundesweit mehrere Hauptzollämter, die Wege gefunden haben ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter effektiv durch die Möglichkeit der Einrichtung solcher Sperren zu schützen. Andere hingegen suchen die Verantwortung wieder bei Dritten bzw. stellen gleich ganz in Frage, welch ein Sinn diese Sperren haben. Fürsorgeprinzip oder Wertschätzung für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen? Fehlanzeige. 

„Unsere Kolleginnen und Kollegen sind das höchste Gut der Verwaltung.  Ihre Sicherheit sollte an erste Stelle stehen, ohne Diskussionen über Finanzen oder der eigenwilligen Sicherheitsdefinition einzelner Bedenkenträger.“ , so Seidensticker abschließend. 

Wie sind Eure Erfahrungen mit den persönlichen Schutzausstattungen an den Dienststellen?

Schreibt uns Eure Erfahrungen, Berichte oder Storys an gdp@gdpzoll.de oder hier.

Der Verwaltung fehlt ein Konzept wie es funktionieren könnte? Wir habens eins: Zoll-2030.de !