24.10.2024
GdP: Wer im Zweifel sein Leben einsetzt, der hat auch das Recht auf bestmögliche Ausstattung.
Dass der Zoll im Kampf gegen internationale Drogenbanden -aufgrund interner Quälereien und haushaltspolitischer Taktiken- schon lange den Anschluss verloren hat, ist ein offenes Geheimnis.
Nun ist diese Erkenntnis auch bei der Bundesregierung angelangt, wie ein Bericht der Tagesschau vom 25. Oktober 2024 offenbart (den vollständigen Bericht finden Sie hier).
Doch einen angemessenen Schutz und eine entsprechende Ausstattung wird es dennoch vorerst für die Kolleginnen und Kollegen nicht geben.
Dies ist zumindest der Tenor des Bundesministeriums der Finanzen (BMF), welches zwar auf Nachfragen auf eine verschärfte Sicherheitslage verweist, in Fragen Ausstattung dann jedoch nur ein Achselzucken übrig hat und sich gemäß interner Unterlagen „in einem engen Austausch mit der Generalzolldirektion über angemessenen Maßnahmen befindet“.
Jahrelang wurden Forderungen der Gewerkschaft der Polizei nach einer angemessenen Ausstattung der Kolleginnen und Kollegen bei den Kontrolleinheiten, den Zollämtern und den Zollfahndungsdiensten auf die leichter Schulter genommen und ignoriert, was nun auf genau diese zurückfällt. So werden große Mengen an Betäubungsmittel aus Mangel an Alternativen an völlig ungeeigneten Orten gelagert und eine Gefährdung der dort tätigen Zöllnerinnen und Zöllner wissentlich in Kauf genommen.
„Wenn Zöllnerinnen und Zöllner noch immer in normalen VW Transporter Kokain in Millionenwerten transportieren müssen und dabei noch nicht einmal eine Maschinenpistole trage, dann läuft gewaltig etwas schief“, so Frank Buckenhofer, Vorsitzender der GdP Zoll im Tagesschau Interview.
Im Zoll ist der schwarze Tag der Zollverwaltung ein Termin, der regelmäßig im Rah-men der Fortbildung und des Gedenkens angesprochen wird. An diesem Tag sind gleich mehrere Kollegen erschossen worden. „Erst dieses Ereignis löste ein Umdenken in der Verwaltung aus, dass etwas in Sachen Ausstattung geschehen muss.“ so Matthias Seidensticker, Vorstandsmitglied der GdP Zoll.
„Was muss erst noch passieren, damit die Verwaltung begreift, dass das Leben und die Sicherheit des Kollegen nicht an der Engstirnigkeit der Politik und veralteten Ansichtsweisen fest gemacht werden kann. Wenn wir erst warten bis etwas passiert, damit sich etwas ändert, dann ist es zu spät.“