
16.04.2025
Mertens: Coole Autos sind okay, illegale Manipulationen und Autorennen nicht
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert mit Blick auf bundesweit zahlreiche Kontrolleinsätze zum sogenannten Car Friday eine deutliche Stärkung der polizeilichen Verkehrsüberwachung. Seit Jahren widmen autobegeisterte Menschen den Karfreitag zum Feiertag der Poser- und Tuner-Szene um. „Die Einsatzkräfte stellen dann nicht selten gefährliche Eingriffe in die Fahrzeugsicherheit fest. Es kommt auch wiederholt zu illegalen Autorennen“, erklärt der für Verkehrspolitik zuständige stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Michael Mertens.
Er hält die polizeiliche Präsenz nicht nur an den Treffpunkten der Schrauber-Szene für absolut notwendig, sondern plädiert für eine ganzjährige, intensive und engmaschige Überwachung des gesamten Verkehrsgeschehens. „Wenn wir den Straßenverkehr sicherer machen wollen, braucht es mehr Prävention, mehr Einsicht und Verständnis auf den Straßen, aber auch mehr Kontrolle. Diese können meine Kolleginnen und Kollegen seit Längerem nicht ausreichend leisten.“
Mertens zeigt dennoch Verständnis für das Tuning-Hobby. „Das Auto im zulässigen Rahmen individuell aufzuhübschen, ist völlig in Ordnung. Wenn jedoch Manipulationen die Sicherheit anderer und die des Fahrenden gefährden, ist eine logische Grenze überschritten.“ Ein absolutes No-Go sei ebenso die Teilnahme an illegalen Autorennen, betont der GdP-Vize. „Wer komplett ausblendet, dass das aufgemotzte Auto zu einer tödlichen Gefahr wird, muss von der Straße. Es reicht also nicht nur, wenn meine Kolleginnen und Kollegen vor illegalen Umbauten warnen. Die PS-Geschosse müssen konsequent aus dem Verkehr gezogen werden, wenn unsere Warnungen in den Wind geschlagen werden.“
Zwar nimmt die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmenden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Unfallbilanz 2024) leicht ab, dennoch muss Mertens zufolge spürbar mehr passieren, um der als politisches Ziel ausgegebenen „Vision Zero“ ein erkennbares Stück näherzukommen. Mit der Erhöhung des THC-Grenzwertes im Zuge der Cannabis-Teillegalisierung habe man jedoch eher den Fuß vom Gaspedal genommen, kritisierte der GdP-Verkehrsexperte.
