01.03.2024
GdP fordert deutschlandweite Gesichtserkennungssoftware
Kopelke: „Moderne Software und KI können bei der Verbrechensbekämpfung extrem schnell helfen“
Bundesvorstand
Journalisten soll es gelungen sein, die mutmaßliche RAF-Terroristin Daniela Klette schon Ende letzten Jahres mithilfe von Gesichtserkennungssoftware aufzuspüren. Von den Sicherheitsbehörden wurde sie jedoch erst jüngst festgenommen. Schuld daran dürften auch rechtliche Restriktionen bei der Anwendung solcher Tools durch die Polizeibehörden sein. Darauf reagiert der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) mit Unverständnis.
„Dass die Polizei im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz,
Automatisierung und Digitalisierung solch hilfreiche Software nicht nutzen
darf, ist uns Polizistinnen und Polizisten nicht mehr vermittelbar“,
kritisierte Jochen Kopelke.
Gesichtserkennungssoftware wurde in der Vergangenheit erfolgreich an
Brennpunkten und gefährdeten Orten getestet, aber nicht in den Alltag der
Polizeiarbeit zur Gefahren-abwehr und Strafverfolgung überführt.
Mittlerweile hat sich die Technik, Software und Geschwindigkeit
weiterentwickelt und ist noch sicherer und professioneller geworden. „In
Deutschland wird schon so lange und intensiv über Videokameras und die
gesetzlichen Grundlagen gestritten, dass wir den Anschluss an moderne
einfache Verbrechensbekämpfung verpassen. Andere Polizeibehörden in
anderen EU-Nachbarstaaten sind schon viel weiter“, kritisiert Kopelke.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert die Bundesregierung auf, das
damalige Pilotprojekt am Berliner Bahnhof Südkreuz schnellstmöglich zu
reaktivieren und den Einsatz von Videotechnik und
Gesichtserkennungssoftware an Bahnhöfen, Flughäfen und auch Fußballstadien
zum Einsatz zu bringen. Mit Blick auf die anstehende Europameisterschaft
in diesem Jahr fordert Kopelke: „Technik und Software kann Polizisten
entlasten, nicht ersetzen. Wir müssen diesen gigantischen
deutschlandweiten Polizeieinsatz aber nicht nur mit Menschen, sondern auch
mit moderner Software bewältigen“.