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GdP Brandenburg - Canva

09.03.2025

Pressemitteilung zur PKS 2024- Gewalt gegen Polizei steigt

Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte sowie häusliche Gewalt auf Höchststand - Belastung der Kriminalpolizei wächst!

Die heute vorgestellte Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2024 für Brandenburg offenbart erneut alarmierende Entwicklungen. Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte erreicht neue Höchststände, häusliche Gewalt nimmt weiter zu, und die Kriminalpolizei steht durch immer komplexere Ermittlungsverfahren unter enormer Belastung. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Brandenburg fordert daher entschlossene Maßnahmen zum Schutz der Einsatzkräfte, eine konsequente 
Umsetzung von Opferschutzmaßnahmen sowie eine bessere technische Ausstattung zur Entlastung 
der Ermittlerinnen und Ermittler.

Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte: Schutzmaßnahmen verstärken!

Der enorme Anstieg von Angriffen auf Polizistinnen und Polizisten um 9,8 Prozent ist nicht hinnehmbar. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg körperlicher Übergriffe mit 490 verletzten Einsatzkräften. Auch Rettungskräfte sind zunehmend betroffen. Hier stieg die Anzahl der Angriffe um 50 Prozent auf 72 Fälle. „Unsere Kolleginnen und Kollegen riskieren täglich ihre Gesundheit, um die innere Sicherheit zu gewährleisten. Diese zunehmende Gewalt ist nicht hinnehmbar! Es braucht eine schnelle und konsequentere Strafverfolgung sowie Strafen, die auf dem Fuße folgen“, fordert Anita Kirsten, Landesvorsitzende der GdP Brandenburg.

Häusliche Gewalt auf Höchststand: GdP fordert konsequente Umsetzung der Fußfessel und 
bessere Präventionsmaßnahmen

Vor dem Hintergrund der angestiegenen Zahl der Delikte im Bereich häuslicher Gewalt auf 6.790 registrierte Fälle begrüßen wir die Einführung der elektronischen Fußfessel für Täter häuslicher Gewalt, kritisiert jedoch die unzureichende Umsetzung. „Ohne ausreichende technische Möglichkeiten bleibt die Fußfessel nur ein Placebo. Wir fordern eine effektive Überwachung dieser 
Maßnahme sowie die verpflichtende Teilnahme von Tätern an Gewaltpräventionsprogrammen“, betont Anita Kirsten.
Zudem fordert die GdP die Nutzung von Bodycams in Wohnungen zur Beweissicherung und zum besseren Schutz der Einsatzkräfte. Es bedarf einer verstärkten interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Polizei, Justiz und Beratungsstellen, um Opfer effektiv zu schützen und Täter konsequent zur Rechenschaft zu ziehen.

Messerangriffe: GdP fordert generelles Messertrageverbot im öffentlichen Raum

Die Zahl der Messerangriffe in Brandenburg ist im Jahr 2024 erneut gestiegen – um 113 Fälle auf insgesamt 793. Besorgniserregend ist der hohe Anteil von Messerangriffen bei schweren Körperverletzungen (31,8 %) und Raubdelikten (14,8 %). In 18 Fällen wurden Messer bei Mord- und Totschlagsdelikten verwendet, vier Menschen kamen dabei ums Leben. „In Brandenburg braucht niemand ein Messer mit sich zu führen! Wir fordern ein einheitliches Messertrageverbot nach den Maßgaben des Waffengesetzes. Die bundesweit geforderten Messerverbotszonen, die zudem nur zeitlich begrenzt sind, sind für die Polizei personell nicht 
händelbar. Mit einem Messertrageverbot können unsere Kolleginnen und Kollegen verdachtsunabhängige Kontrollen durchführen und effektiv präventiv tätig werden“, erklärt Anita Kirsten.

Kriminalpolizei muss gestärkt werden

Die steigende Zahl komplexer Verfahren, insbesondere im Bereich Cyberkriminalität, organisierter Kriminalität und digitaler Beweisführung, führt zu einer enormen Arbeitsbelastung für die Kriminalpolizei. Ermittlerinnen und Ermittler stoßen hier personell an ihre Grenzen. „Unsere Kolleginnen und Kollegen leisten trotz der hohen Belastung hervorragende Arbeit und halten die Aufklärungsquote auf einem starken Niveau. Doch ohne moderne technische Hilfsmittel, wie KI-gestützte Analyse- und Auswertungssoftware, wird es zunehmend schwieriger, Straftaten effektiv zu verfolgen“, erklärt Anita Kirsten. Die GdP fordert daher dringend Investitionen in digitale Forensik und KI-gestützte Auswertungstools, 
um die Ermittlungsarbeit effizienter zu gestalten. Zudem wird unterstützendes Fachpersonal für die Kriminalpolizei benötigt, um die steigenden Anforderungen bewältigen zu können.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt deutlich: Die Belastung der Einsatzkräfte nimmt weiter zu. Die GdP Brandenburg fordert daher die gesamte Landesregierung auf, den Fokus noch stärker auf die Innere Sicherheit zu legen. Nur mit besseren Rahmenbedingungen für Einsatzkräfte, einer konsequenten Strafverfolgung und einer modernen, technisch gut ausgestatteten Polizei kann die 
Sicherheit in Brandenburg nachhaltig gewährleistet werden