30.12.2024
Husgen: Ausrüstung fehlt, Politik Zeit zu handeln
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisiert die vielerorts lücken- und mangelhafte Ausstattung der Polizei. Sicherheit dürfe nicht abhängig sein vom Portemonnaie der jeweiligen Finanzressorts. Weil die finanziellen Mittel zur Anschaffung qualitativ hochwertiger Ausrüstung für den Dienst fehlten, zahlten Polizistinnen und Polizisten diese oftmals privat. „Diese Verantwortung auf meine Kolleginnen und Kollegen abzuwälzen, ist von der Politik leichtsinnig und respektlos“, sagte Hagen Husgen, im Geschäftsführenden Bundesvorstand zuständig für das Thema Ausstattung.
Husgen blickt mit Sorge auf die bevorstehenden Silvesterfeierlichkeiten. Die vergangenen Jahreswechsel hätten auf schmerzhafte Weise verdeutlicht, welchen Schaden untaugliche Ausstattung im Einsatz verursachen könne. „Unsere Einsatzkräfte werden an Silvester gezielt mit Pyrotechnik beschossen. Es gibt regelrechte Versuche, sie in Brand zu stecken“, betonte der Gewerkschafter. Flammenhemmende Unterwäsche und feuerfeste Einsatzanzüge seien daher mittlerweile unabdingbar.
Doch das jährliche Kleidergeld zwischen 200 bis 300 Euro reiche nicht aus, um qualitativ hochwertige Dienstkleidung anzuschaffen oder zu ersetzen. „Schutzweste, Stiefel, Hose - am Ende zahlen die meisten privat drauf. Da ist ein dreistelliger Betrag aus der eigenen Tasche keine Seltenheit“, unterstrich Husgen. Dasselbe gelte für weiteres Material wie Multitools, Taschenlampen oder Aderpressen.
Die GdP fordert daher einen bundesweit einheitlichen Qualitätsstandard der Ausrüstung für die Polizeien des Bundes und der Länder. Dabei müsse der Bund für die Wahrung dieses Standards Sorge tragen und dessen Koordination in die Hand nehmen. Husgen: „Qualität hat ihren Preis. Diesen Preis sollen die Beamtinnen und Beamten nicht länger privat zahlen müssen. Darum erwarten wir für das kommende Jahr eine auskömmliche Finanzierung sachlicher und personeller Ausstattung.“
Bei allem Wahlkampfgetöse und Haushaltsgerangel dürfe man nicht die Innere Sicherheit aus dem Blick verlieren, betonte der Gewerkschafter. „Die Politik ist gut beraten, sich für ihre guten Vorsätze von uns inspirieren zu lassen. Das letzte, das wir brauchen, sind dieselben alten Probleme im neuen Jahr“, so Husgen.
Die Politik ist gut beraten, sich für ihre guten Vorsätze von uns inspirieren zu lassen. Das letzte, das wir brauchen, sind dieselben alten Probleme im neuen Jahr.Hagen Husgen, Geschäftsführender Bundesvorstand
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GdP Pressestelle