05.01.2025
Zeit für ein flächendeckendes Böllerverbot: Deutsche Umwelthilfe und Gewerkschaft der Polizei übergeben Innenministerium mehr als 1.961.007 Unterschriften
Am heutigen Montag haben die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Berliner Landesbezirk der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Staatssekretärin Juliane Seifert des Bundesministeriums für Inneres mehr als 1.961.000 Unterschriften aus zwei Petitionen für ein Böllerverbot übergeben und den Grundstein für veränderte Rahmenbedingungen zum Jahreswechsel gelegt. Zentral geht es um ein komplettes Pyrotechnikverbot für den Privatgebrauch, um Mensch, Tier und Umwelt vor schweren Verletzungen und irreparablen Schäden zu schützen.
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Die Böllerei an Silvester verursacht immense Schäden. Zahlreiche Menschen werden auch mit legalen Böllern jedes Jahr verstümmelt, schwer verbrannt oder sogar getötet. Vorschläge wie Importkontrollen verhindern keine panischen Tiere, riesigen Müllberge und Höchstwerte bei gesundheitsschädlichem Feinstaub. Gegen die chaotischen Zustände zum Jahreswechsel hilft nur ein generelles Böllerverbot. Wir organisieren deshalb eine Veranstaltung, zu der wir alle Innenministerinnen und Innenminister einladen, um die Opfer der Silvesterböllerei zu Wort kommen zu lassen. Damit diejenigen, die die Entscheidungen treffen nicht nur Zahlen sehen, sondern auch das tatsächlich verursachte Leid durch die archaische Böllerei verstehen. Für die betroffenen Verletzten, Einsatzkräfte und Tierhalter ist es ein Schlag ins Gesicht, dass Bundeskanzler Scholz die Forderung nach einem Böllerverbot als ‚irgendwie komisch‘ abtut. Denn für Opfer sind die Folge der archaischen Böllerei alles andere als komisch. Ohne ein Verbot der privaten Böllerei ist kein friedliches Silvester für Mensch, Tier und Umwelt möglich. Nancy Faeser muss noch vor der Neuwahl eine Änderung des Sprengstoffverordnung auf den Weg bringen.“
Stephan Weh, Landesvorsitzender GdP Berlin: „Wir haben diese Petition als Berliner GdP ins Leben gerufen, um unsere Kolleginnen und Kollegen vor Gewalt durch Pyrotechnik zu schützen und freuen uns über die große Unterstützung. Für uns ist das Thema mit der Übergabe des aktuellen Standes an das BMI nicht erledigt. Jedes Jahr Anfang Januar wird darüber geredet, viel versprochen, aber nichts gegen diesen Wahnsinn getan. Ehrlich gesagt können wir diese Mitleidsbekundungen aus dem politischen Raum nicht mehr hören, wenn sich an den Rahmenbedingungen nicht endlich etwas ändert. Wenn fast zwei Millionen Menschen für eine Gesetzesveränderung unterschreibt, kann auch verantwortliche Politik das nicht mehr einfach wegatmen und zur Tagesordnung übergehen. Deutschland ist bereit für ein Pyrotechnikverbot für den Privatgebrauch und ausschließlich organisierte Veranstaltungen mit organisiertem Feuerwerk durch Profis wie in Sydney, London oder anderen Orten.“
Hier geht es direkt zur Petition