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Interessierte Teilnehmer bei Seminar mit dem Organisator Uli Decker (sitzend 2. von links) und dem Landesseniorenvorsitzenden Martin Zerrinius (sitzend 4. von links) | © © GdP-BW 2024 - alle Rechte vorbehalten
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12.05.2024

Seminar
"Vorbereitung auf den Ruhestand"

Seniorengruppe Veranstaltung

Richtig auf den Ruhestand vorbereitet

Wieder ausgebucht war das Frühjahrsseminar „Vorbereitung auf den Ruhestand“ vom 13. bis 15. Mai im Haus der Kirche in Bad Herrenalb, welches vom Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand der Landesseniorengruppe Uli Decker vorbereitet und vom Landesseniorenvorsitzenden Martin Zerrinius moderiert wurde. 21 Teilnehmenden, darunter zwei Partnerinnen, nahmen sich des Themas an. Neben den Fachvorträgen blieb auch in den Pausen und Abendstunden Zeit zum Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmenden.

Nach der Vorstellungsrunde stand das Thema „gesundheitliche Veränderungen bei älteren Menschen“ auf dem Programm. Aus terminlichen Gründen wurde Frau Dr. Kathrin Tatschner von der Geriatrische Rehaklinik der AWO in Würzburg online in den Seminarraum geschaltet. Schwerpunktmäßig ging sie auf das Altern, Depression und Demenz sowie auf Präventionstipps zur Gesunderhaltung im Alter ein. Außerdem räumte sie mit dem Vorurteil auf, dass Rätselraten ein probates Mittel des Gedächtnistrainings sei. Ihr Tipp: Dinge erlernen, die neu für das Gehirn sind, wie zum Beispiel eine Fremdsprache erlernen oder Memory oder ein Instrument lernen. Sie wies in ihren Ausführungen auch darauf hin, dass sich ältere Menschen ausgegrenzt, diskriminiert, wertlos, entmündigt, nicht ernstgenommen und überflüssig fühlen.

Interessierte Teilnehmer bei Seminar mit dem Organisator Uli Decker (sitzend 2. von links) und dem Landesseniorenvorsitzenden Martin Zerrinius (sitzend 4. von links) | © © GdP-BW 2024 - alle Rechte vorbehalten
Interessierte Teilnehmer bei Seminar mit dem Organisator Uli Decker (sitzend 2. von links) und dem Landesseniorenvorsitzenden Martin Zerrinius (sitzend 4. von links) © GdP-BW 2024 - alle Rechte vorbehalten

Ein Paradigmenwechsel stellt für Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte der Umstieg von der Freien Heilfürsorge zur privaten Krankenversicherung (PKV) dar. Wer bislang keine Erfahrung mit dem Einreichen der Krankenkosten bei der Beihilfestelle und der PKV hatte, wurde von Karl-Heinz Strobel in diese Thematik und in die Versorgung eingeführt. Und das waren fast alle. Anhand von zahlreichen Beispielen wurden den Teilnehmenden der Komplex Versorgung vorgestellt. Wie wirkt sich Teilzeitarbeit auf die Berechnung der Versorgung aus oder ein Unterhaltsausgleich. Wann wird der Unterhaltsausgleich abgezogen, wie verhält es sich mit der Dynamisierung? Wie sind die Folgen einer Heirat vor dem 65 Lebensjahr oder danach. Was geschieht, wenn die Ex-Partnerin stirbt aber noch keine Rente beantragt oder erhalten hat? Viele interessanten Fragen konnten vom Experten geklärt werden. Auf die Auswirkungen von Honorarvereinbarungen und der Wahlleistungen wurde besonders hingewiesen. Auch die Leistungen des Dienstherrn im Todesfall wurden vermittelt. Die Formalitäten der Beantragung von Beihilfe wurde ebenso dargestellt. Auf die Vorteile der Einreichung der Beihilfe per online oder über die LBV-App wurde eingegangen, ebenso überdie Bearbeitung der Anträge beim LBV. 

Risiken vermeiden und vor allem körperlich und geistig aktiv bleiben, so einer der Appelle von Detlef Behnke, dem früheren Dozenten an der Akademie der Polizei in Freiburg beim Kapitel „Anregungen für den Ruhestand“, denn dies sei die zentralen Voraussetzungen für den Erhalt der körperlichen und geistigen Gesundheit im Alter. Fragestellungen wie, habe ich für das Alter finanziell ausreichend vorgesorgt, ist meine Rente oder Pension gesichert, wo und wie werde ich wohnen, allein oder mit anderen zusammen, im Heim oder in der Wohnung,

in der Stadt oder auf dem Land? gab der ehemalige Dozent der frühere Akademie der Polizei den Teilnehmenden zur Klärung ihrer eigenen Situation mit auf den Weg. „Ich plädiere für ein aktives Alter, das seine Ressourcen (Geisteskräfte, Vernunft, Klugheit, Erfahrung Weisheit, Erinnerung, Eifer und Fleiß) nutzt und Sinn durch die Beschäftigung mit seinen persönlichen Interessen findet.“ zitierte Detlef Behnke Cicero (106 – 46 v.Chr.) um den Kern der Lebensgestaltung im Alter darzustellen.

Aktuelle Gewerkschaftsarbeit der GdP BW stellte der Landesseniorenvorsitzende Martin Zerrinius anstelle des vor dem Untersuchungsausschuss als Zeuge geladenen Landesvorsitzenden Gundram Lottmann. Wortreich und emotional gaben die Teilnehmer dabei ihre Stimmung zu aktuellen Themen innerhalb der Gewerkschaft, wie auch zu den Vorgängen um den freigestellten Inspekteur der Polizei, zum Innenminister und zur Spitze der Polizei zum Ausdruck.

Die Vorteile einer Mitgliedschaft in der Gewerkschaft der Polizei, auch im Ruhestand, zeigte Uli Decker anhand der PSW-Reisen und den anderen Vorteilen der verschiedenen Partnerunternehmen sowie den Geschäftspartnern der GdP-Abteilung „Service und Events“, auf.

Einen Überblick über das Versicherungsunternehmen „Polizei-Versicherungs-AG (PVAG), von der GdP und SIGNAL IDUNA, und deren Leistungen, von der Kranken- und Pflege- über die Unfall- und Haftpflichtversicherung, durch die Vorteile einer Mitgliedschaft in der GdP bei verschiedenen Versicherungsanlässen und die bildhafte Darstellung von möglichen Schadensereignissen, zeigte bei unserem Ruhestandsseminare das Polizeiversicherungsduo Jörg Federolf und Stefan Gütschow von der SIGNAL IDUNA auf.

Die Änderungen der Lebensverhältnisse der künftigen Pensionärinnen und Pensionäre standen im Fokus des GdP-Landesseniorenvorsitzenden Martin Zerrinius. Was tun in der neuen Freiheit ohne die bisher täglichen Abläufe im Berufsleben? Orientiert am Aktivprogramm für Senioren gab er Angebotsvorschläge für die Organisation eines täglichen Alltags. Hervorgehoben wurde auch das Engagement im Ehrenamt. Zahlreiche Beispiele rundeten dabei den „Strauß der Möglichkeiten“ ab. Wiederholt wurde der Aufruf zum Sport und der Gesundheitsprävention und dem Ausleben der Hobbys.

Am Ende des Seminars ging es um Fragen von Vollmachten, wie Bankvollmachten, Vorsorgevollmacht, Generalvollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung sowie dem Erbrecht , vorgestellt von Rechtsanwältin Isabel Datz-Faulmann aus Freiburg. Viele Menschen schieben die Themen soweit wie möglich vor sich her. Oftmals tritt ein Ereignis ein, bei dem der betroffene Mensch keine Vollmachten verfügt hat und ein gesetzlicher Betreuer berufen werden muss. Die Erfahrungen der Teilnehmenden bereicherten den Vortrag, so dass Theorie und Praxis anschaulich dargestellt werden konnten. Auf die Gesetzesänderung zum 01.01.2023 des § 1358 BGB, der Ehegatten im Notfall ein gegenseitiges Vertretungsrecht im Bereich der Gesundheitssorge gibt, das allerdings an enge Voraussetzungen gebunden ist und nur maximal sechs Monate gilt, wurde eingegangen.

Weitere Seminare „Vorbereitung auf den Ruhestand“ sind für 9. bis 11. September 2024, 14. bis 16. April 2025 und 29. September bis 01. Oktober 2025 geplant.